TZ München

Interview vom 7. August 2013
Lisa Fitz (61), Gründerin der „Münchner Kabarettschule“

Frau Fitz, im Juli 2012 berichteten wir vom Start Ihrer „Münchner Kabarettschule“, in der Sie Kursteilnehmer zum gesellschaftskritischen Kleinkünstler ausbilden wollen. Wie schaut’s aus, was wurde aus dem Projekt?

Fitz: Sehr gut schaut es aus. Wir hatten bisher rund zehn Kurse mit insgesamt so 85 Teilnehmern.
Natürlich ohne Publikum. Aber erste Bühnenluft schnuppern: Das fanden die meisten großartig.
Waren denn auch echte Naturtalente dabei?
Fitz: Es gibt eine Frau, Mitte 50, die mich besonders fasziniert. Sie saugt alles auf, was man ihr sagt und setzt das sofort auf der Bühne um. Sie hat sich jetzt schon bei einem Wettbewerb für Nachwuchs-Kabarettisten in Köln angemeldet.
Nachwuchs?
Fitz: Ja. Sie sagt, sie ist die „älteste Nachwuchskabarettistin Deutschlands“. Es gibt andererseits auch viele, die sich das viel leichter vorgestellt haben und dachten, das sei weniger anstrengend. Die erste Bedingung ist ja eine Seite selbstverfassten Text einzureichen und den dann auswendig gelernt vorzutragen. Daran scheitert es schon bei vielen.
Gab es auch prominente Schüler?
Fritz: Ja. Dr. Wolfgang Heubisch.
Der Kunstminister? Wie kam das?
Fitz: Er war mal bei uns heraußen, da ging es um Subventionen für das Theater in Eggenfelden. Wir sprachen über meine Schule, er sagte noch, das würde ihn interessieren. Wenige Wochen später meldete sich tatsächlich sein Sekretariat, um ihn anzumelden. Und er war richtig gut, in der freien Darbietung noch viel besser als beim Ablesen von Blatt.
Worüber ging sein Text?
Fitz: Über Studiengebühren. Da kennt er sich aus.

CURT – Stadtmagazin München

Auszug aus einem Interview vom 12.9.13
Im Gespräch: Lisa Fitz

Sie haben letztes Jahr die Erste Münchner Kabarettschule gegründet. An wen richtet die sich? Und wäre das nicht eine Möglichkeit für Frauen, die sich ans Kabarett wagen wollen?

Da sind tatsächlich schon immer Frauen dabei gewesen….
Ich hatte eine Dame, Mitte Fünfzig, die hat sich auch schon einen Künstlernamen rausgesucht, Cora Peters nennt sie sich, und will jetzt durchstarten und sucht Auftrittsmöglichkeiten. Die ist richtig motiviert. Vielleicht muss man den Frauen nur ein bisschen mehr Mut machen. Ich fänd es sehr wichtig, auch wenn es Konkurrenz für mich ist.

Das Interview führte Claudia Pichler